Stellungnahme in Sachen Amerikanischen Faulbrut

28.05.2019

Liebe Imkerkolleginnen und Imkerkollegen,

wir wollen nun Stellung beziehen in Sachen Amerikanischer Faulbrut.

Das Ganze lief so ab:

Im April wurden wir vom Veterinäramt benachrichtigt, dass drei Stände von uns im Sperrgebiet bei Matzenbach/Fichtenau liegen. Diese wurden daraufhin beprobt. Zwei Stände wiesen keinerlei Sporen auf, der dritte Stand bei Krettenbach hatte 5 betroffene Völker, welche umgehend saniert wurden.

Kurze Zeit später entdeckten wir bei einem Stand bei Wört ein Volk mit Faulbrut, meldeten dieses und beprobten auch diesen Stand. Daraufhin beprobten wir freiwillig alle unsere Völker. Wie sich herausstellte war dies auch genau richtig, da wir an weiteren Ständen betroffene Völker fanden.

Alle betroffenen Völker wurden oder werden noch saniert! Alles lief offiziell über das Veterinäramt, mit dem wir täglich Kontakt haben, ebenso auch mit dem Diagnostikzentrum in Aulendorf.

Grund für das Auftreten dieser weiteren Fälle ist ausschließlich der Transport von Futterwaben durch uns.

Erläuterung:

Im Winter  kam es zum Abstreben von Völkern an diesem Stand bei Krettenbach. Es war nichts von Faulbrut zu erkennen, es wurde ein Varroaschaden vermutet. Die übrigen Futterwaben wurden im Frühjahr in Völker umgehängt als Futterreserve. Dies machen wir üblicherweise nicht und werden es ab sofort auf Grund der gemachten Erfahrungen nie wieder machen. Grundsätzlich ist dieser Vorgang aber Gang und Gebe unter Imkern. Gerade in den letzen Wochen lesen wir ständig davon, dass aufgrund der schlechten Trachtsituation mit Futterwaben oder Honig (auch Abschäumhonig) gefüttert wird. Mit Honig oder Abschäumhonig haben wir noch nie gefüttert und auch mit Futterwaben waren wir bisher nur wenig im Einsatz. In diesem Fall waren es 15 Waben, die wir weiter verwendet haben. Ein Handeln mit Folgen, wie wir jetzt wissen. Leider haben wir erst nach dem Austausch der Futterwaben von der Amerikanischen Faulbrut und dem Ausweisen des Sperrbezirkes erfahren. Aber Hand aufs Herz: Wer hat das nicht auch schon gemacht? Es war weder ein grober Fehler, noch fahrlässig, noch haben wir mutwillig etwas gemacht oder verschleiert. Jeder Imker kann sich überall mit Faulbrut  infizieren. Die Frage ist nur, wie er dann damit umgeht und wie es mit der Verschleppung innerhalb des Betriebes ist. Wir hatten einfach Pech, versuchen nun alles, um das Problem so schnell wie möglich zu beheben und ziehen Konsequenzen für die Zukunft.

Wir haben alle Völker beprobt, werden dies auch im Herbst wieder tun und ab sofort jedes Jahr so handhaben. Für uns ist diese Situation nicht einfach. Es ist klar, dass sich Imker/innen im Umfeld Sorgen machen, aber es besteht keine Gefahr. Wir haben alles saniert und stehen in ständigem Kontakt mit dem Veterinäramt. Wir wollen die Seuche so schnell wie möglich bekämpfen. Für uns ist diese Situation in allen Bereichen schwierig: emotional, finanziell und leider müssen wir auch hören, dass Kritik geübt wird.

Wir haben viele Stände, die gar keinen Befund haben. Dort könnten wir Ableger, Zellen und Königinnen produzieren und ganz offiziell und uneingeschränkt verkaufen. Seitdem wir den Befund der Faulbrut haben, verzichten wir darauf aber dieses Jahr freiwillig, weil wir wirklich niemand einen Grund zur Sorge geben und mit der Situation sehr verantwortlich umgehen wollen.

Wir bitten nun alle, dass Ihr bei Sorgen oder Fragen Euch an uns direkt oder das Veterinäramt wendet und wir das in einem persönlichen Gespräch klären können. Gerüchte bringen niemandem was und verunsichern nur. Wir sind offen für Fragen!

Informationen an die betroffenen Imker in Sperrgebieten erfolgen vom Veterinäramt direkt. Habt bitte Verständnis, dass wir nicht alle Imker persönlich benachrichtigen können. Zum einen haben wir aufgrund des Datenschutzes gar nicht die Möglichkeit von allen Kontaktdaten zu haben, deshalb muss die Information von offizieller Seite geschehen! Zum anderen haben wir natürlich im Moment sehr viel zutun und legen alle Energie in die Sanierung und Betreuung der Bienenvölker!

Wenn wir dieses Jahr Völker wandern, dann nur solche, die absolut keinen Befund hatten. Wenn Ihr also seht, dass wir mit Bienen unterwegs sind, dann könnt Ihr sicher sein, dass das alles korrekt ist und wir keine Faulbrut verschleppen. Das Veterinäramt weiß über alles Bescheid! Wir stehen unter Kontrolle und wollen dies auch selbst so. Wir wollen niemanden gefährden!

Wir wünschen Euch allen eine gute Saison und hoffen auf gute Zusammenarbeit und ein gutes und respektvolles Miteinander!

 

Viele Grüße,

Daniel & Juliane Pfauth